Folge mir in die SySt®Welt – mit Grundlagen und Anwendungsmöglichkeiten

Inhaltliche Kurzübersicht:
SySt® (Systemische Strukturaufstellungen) sind eine eigenständige, von Insa Sparrer und Matthias Varga von Kibéd entwickelte Methode. Sie basiert auf systemtheoretischen, philosophischen, logischen und therapeutischen Konzepten. SySt® werden in Psychotherapie, Beratung, Unternehmen und anderen Bereichen eingesetzt. Sie helfen Blockaden zu lösen, Entscheidungen zu treffen und neue Perspektiven zu gewinnen. Aufstellungsleitende agieren als zurückhaltende Gastgebende. Die Methode zeichnet sich durch die ethische Haltung, klare Strukturen und eine spezielle Grammatik aus.

SySt® – eine markenrechtlich geschützte Bezeichnung


Nach der Einleitung im ersten Blogbeitrag (siehe hier) geht es nun um einige Basics der Systemischen Strukturaufstellungen (SySt®).

Ich beginne mit der Erklärung des Kürzels „SySt®“. Es steht für:

  • Systemische Strukturaufstellungen im Allgemeinen,

  • die oder eine Systemische Strukturaufstellung im Speziellen,

  • das von Dipl. Psych. Insa Sparrer und Prof. Dr. Matthias Varga von Kibéd gegründete Institut für Systemische Ausbildung, Fortbildung und Forschung in München.

 

Das ® kennzeichnet, dass „SySt“ als Markenname eingetragen ist.

 

Der Einfachheit halber verwende ich im weiteren Verlauf die Abkürzung „SySt®“ für all diese Bedeutungen.

Einige zentrale SySt®-Merkmale

 

Werfen wir jetzt einen Blick auf einige zentrale Merkmale der SySt®:

 

  • Die SySt® wurden in den 1980er Jahren von Prof. Dr. Matthias Varga von Kibéd und Dipl.-Psych. Insa Sparrer in München entwickelt.

  • Sparrer und Varga von Kibéd sehen SySt® nicht als eine Untergruppe Systemischer Aufstellungsarbeit an, sondern als ein eigenständiges Verfahren mit speziellen Prinzipien und klarer methodischer Ausrichtung.

  • SySt® werden als eine Form der transverbalen Sprache verstanden, die sich über die repräsentierende Körperwahrnehmung ausdrückt.

  • Wie bei jeder Sprache, gibt es auch in den SySt® eine eigene Grammatik. Genau das macht SySt® für Fachleute lern- und lehrbar – und gibt den Klientinnen und Klienten mehr Sicherheit.

  • Ein besonderer Pluspunkt des SySt®-Ansatzes ist seine solide theoretische Basis in Kombination mit einem konsistenten methodischen Rahmen: SySt® fußen auf anerkannten therapeutischen Konzepten, sie orientieren sich an zentralen systemtheoretischen Modellen und sie integrieren philosophische und logische Ansätze. Das verleiht SySt® seine Einzigartigkeit.

  • SySt® sind vor allem aus der Psychotherapie und der Psychosozialen Beratung bekannt. Dort werden sie sowohl in der Einzelarbeit als auch im Gruppensetting in verschiedensten Bereichen angewandt.

  • Neben der Nutzung für private Themen kommen SySt® häufig in der Organisations- und Unternehmensberatung und in der Teamarbeit zum Einsatz. Darüber hinaus hat sich die SySt®-Methode in einigen weiteren Bereichen etabliert – darunter Mediation, Gesundheit, Politik, Kunst und Kultur.

 

Natürlich gibt es noch weitere spezifische Merkmale und interessante Hintergründe. Einige davon werde ich in den nächsten Blogbeiträgen ausführlich vorstellen und dabei Praxis, Theorie und Methodik miteinander verknüpfen.

Ein besonderer Blick auf Klientinnen und Klienten

 

Heute möchte ich auf einen wichtigen Aspekt der SySt®-Methode eingehen – die ethische Haltung.

 

Hier gilt der Grundsatz:

 

  • Kommunikation auf Augenhöhe: Klientinnen und Klienten werden nicht als „Unwissende“ angesehen, sondern als Expertinnen und Experten für ihre eigenen Denk- und Erlebensweisen sowie für ihre eigenen Lösungsstrategien.

 

Die Grundannahme in diesem Zusammenhang lautet:

  • Jeder Mensch verfügt über Lösungskompetenzen – auch wenn ihm der Zugang dazu gerade nicht bewusst ist. Diese Annahme wird im systemischen Ansatz als „Potentialhypothese“ bezeichnet (nach Gunther Schmidt).

 

Dabei spielt eine weitere systemische Prämisse eine Rolle:

 

  • Kein Mensch kann bestimmen, wie ein anderer seine Wirklichkeit erlebt. In der qualitätsvollen systemischen Arbeit geht es also nicht darum, Menschen zu beeinflussen oder zu steuern, sondern es sollen Denk- und Erfahrungsangebote gemacht werden. Ob diese letztendlich nützlich sind, entscheidet immer die Klientin oder der Klient selbst.

 

Daraus folgt:

 

  • In den SySt® gibt es klare Auftrags- und Zielvereinbarungen, die sich immer an den Anliegen und den individuellen Realitätskonstruktionen der Klientinnen und Klienten orientieren. Niemandem wird eine Meinung, eine Sichtweise oder ein bestimmtes Weltbild aufgedrängt.
Die Rolle der Aufstellungsleitenden

 

Den Aufstellungsleitenden kommen in den SySt® anspruchsvolle Aufgaben, Funktionen und Rollen zu. 

 

  • Gastgebende: Die Rolle der SySt®-Aufstellungsleitenden ist mit der von Gastgebenden vergleichbar – sie sorgen für einen geschützten Rahmen, eine angenehme Atmosphäre und eine klare Struktur.

  • Zurückhaltung: Aufstellungsleitende belehren nicht und sie interpretieren das Geschehen auch nicht inhaltlich.

  • Haltung des Nichtwissens: Niemand kann wissen, was für andere wichtig oder richtig ist. Somit können SySt®-Aufstellungsleitende aufgrund ihrer Ausbildung und ihrer Erfahrung lediglich Hypothesen bilden, die sie dann auf Stimmigkeit bei den Klientinnen und Klienten überprüfen – und wenn nötig zugunsten neuer Hypothesen wieder verwerfen.

  • Persönliche Qualifikation: SySt®-Aufstellungsleitende verfügen über eine fundierte Ausbildung und sie arbeiten mit besonderer Sorgfalt.
Qualität und Anerkennung

 

Dank all der genannten Merkmale genießt die SySt®-Methode seit Jahren einen ausgezeichneten Ruf in Sachen Qualität und Professionalität. Sie ist international anerkannt, und sie wird von Privatpersonen, Teams und Unternehmen gleichermaßen geschätzt.

Wofür kann eine SySt® nützlich sein?

 

Vielleicht fragst du dich jetzt: Klingt ja interessant, aber was bringt mir das konkret?

 

Eine berechtigte Frage, auf die ich noch eingehen möchte, bevor es in den nächsten Beiträgen um die praktische Umsetzung geht.

 

SySt® können in vielen Situationen wertvolle Unterstützung bieten. Hier zehn Beispiele für Themen und Fragestellungen, bei denen diese Methode für dich hilfreich sein kann – je nach Kontext in der Gruppe, im Team, im Einzel- oder Paarsetting:

 

  • Es wird dir alles zu viel, die Probleme scheinen dich zu überwältigen, und subjektiv betrachtet herrscht Chaos. Du wünschst dir mehr Abstand, Überblick und Klarheit, um endlich wieder durchatmen zu können.

  • Du drehst dich bei einem persönlichen oder privaten Thema im Kreis und suchst nach einer Idee, wie es sinnvoll und bestmöglich weitergehen kann.

  • Du hast das Gefühl, dass es auf beruflicher oder firmeninterner Ebene Blockaden gibt, die du konstruktiv verändern und idealerweise auflösen möchtest.

  • Du stehst vor einer wichtigen Entscheidung und fühlst dich unsicher. Dein Ziel ist es, diese Unsicherheit zu überwinden, mögliche blinde Flecken oder bisher übersehene Zusammenhänge zu erkennen und die Entscheidung schließlich mit Klarheit und Sicherheit zu treffen.

  • Du hast das Gefühl, in einem bestimmten Verhaltens- oder Denkmuster festzustecken, das dich an einer gewünschten Entwicklung hindert, und du möchtest herausfinden, wie du dich davon befreien kannst.

  • In deiner Partnerschaft gibt es herausfordernde Themen, die du entweder alleine oder gemeinsam mit dem Partner oder der Partnerin angehen möchtest, um wieder mehr von dem in eure Beziehung zu bringen, was du dir wünscht beziehungsweise was ihr beide wollt.

  • Als Führungskraft planst du, einen bestimmten Aufgabenbereich auf eine neue und eventuell effizientere Weise zu gestalten – bist aber unsicher, wie das gelingen kann.

  • Als einzelnes Teammitglied stehst du – oder als gesamtes Team steht ihr – in einem bestimmten Arbeitsbereich oder bei einem speziellen „Fall“ vor einer Herausforderung, für die alternative Lösungen gefragt sind.

  • Du bist Teil einer Unternehmerfamilie, was in deiner Partnerschaft oder Familie zu unklaren Positionierungen und Missverständnissen führen kann – sowohl privat als auch geschäftlich. Dein Ziel ist es, mehr Klarheit aus deiner Perspektive zu gewinnen, um ein harmonischeres Miteinander zu fördern und gleichzeitig beruflichen Erfolg zu sichern.

  • Du kämpfst mit körperlichen Beschwerden und möchtest ergänzend zur medizinischen Behandlung oder Therapie ein unterstützendes Selbstbild entwickeln, das Körper, Psyche und soziales Umfeld möglichst gut in Einklang bringt – um Symptome besser zu bewältigen oder leichter zu ertragen.

 

Ich könnte noch viele weitere Beispiele nennen, aber ich hoffe, du hast bereits einen guten Eindruck davon bekommen, welche Möglichkeiten eine SySt® bietet.

Einladung zum nächsten Blogbeitrag und Vorschau: SySt® in der Praxis

 

Nach diesem Blick auf einige SySt®-Grundlagen und Anwendungsmöglichkeiten lade ich dich ein, mich in der nächsten Folge in die Praxis der SySt® zu begleiten.

 

So viel sei schon verraten: Es geht um ein Paar, das mit Kindern in einer Patchworkfamilie lebt und ein Familienunternehmen in dritter Generation führt. Die beiden stehen vor der Frage: Wie können wir die Konflikte in unserer Paarbeziehung lösen, angesichts dieser vielen Einflüsse?

 

Eine Beratung mit einer SySt® im Paarsetting gibt Aufschluss darüber.

 

An diesem Beispiel werde ich dir unter anderem erklären, was der Begriff „Struktur“ in der Strukturaufstellungsarbeit bedeutet.

 

In jedem weiteren Blogbeitrag gibt es dann wieder ein praktisches Beispiel aus verschiedenen Kontexten und die dazugehörige Erklärung des methodischen Rahmens.

 

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Literaturhinweise:

 

Insa Sparrer:

  • Wunder, Lösung und System. Lösungsfokussierte Systemische Strukturaufstellung für Therapie und Organisationsberatung. Heidelberg (Carl Auer). 
  • Systemische Strukturaufstellung. Theorie und Praxis. Heidelberg (Carl Auer).
  • Einführung in Lösungsfokussierung und Systemische Strukturaufstellungen. Heidelberg (Carl Auer). 

 

Insa Sparrer & Matthias Varga von Kibéd:

  • Klare Sicht im Blindflug. Schriften zur Systemischen Strukturaufstellung. Heidelberg (Carl Auer). 

 

Ursula Vorhemus:

  • Systemische Strukturaufstellungen (SySt®): Systemisch – Konstruktivistisch – Phänomenologisch. Aachen (Ferrarimedia).
  • Systemische Strukturaufstellungen (SySt®): Hypnosystemisch – Lösungsfokussiert. Aachen (Ferrarimedia).
  • Systemische Strukturaufstellungen (SySt®): Transverbal – Grammatisch. Aachen (Ferrarimedia).